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Ödön von Horváth

Schwarzweißfotografie von Ödön von Horváth aus dem Jahre 1919. Sie zeigt den jungen Schriftsteller im klassischen Porträtstil. Er sitzt als junger Mann in einer formalen, aber schrägen Pose in einem Sessel und schaut nach links, sodass sein Gesicht im Profil zu sehen ist. Sein Gesichtsausdruck ist ernst und nachdenklich. Horváth trägt einen dunklen Anzug mit einem weißen Hemd und einer gestreiften Krawatte. Sein Haar ist ordentlich gescheitelt und kurz geschnitten.
Dieter Hildebrandt: Ödön von Horváth
Reinbek: Rowohlt 1975. S. 25. CC BY-SA 3.0

1901 wird der Sohn eines österreichisch-ungarischen Diplomaten in Fiume, dem heutigen Rijeka, geboren. Horváths Jugend ist geprägt durch zahlreiche Wohnortswechsel. Er wächst in Belgrad, Budapest, München, Preßburg (Bratislava) und Wien heran: „Während meiner Schulzeit wechselte ich viermal die Unterrichtssprache und besuchte fast jede Klasse in einer anderen Stadt. Erst mit vierzehn Jahren schrieb ich den ersten deutschen Satz.“ Dennoch sollte Horváth deutsch später als seine Muttersprache bezeichnen. Nach dem Studium in München siedelt er 1924 nach Berlin über, wo in knapp zehn Jahren über achtzehn Theaterstücke und zwei Romane entstehen. 1931 erhält er auf Vorschlag von Carl Zuckmeyer den Kleist-Preis. Zugleich verschärfen sich die Angriffe der Nationalsozialisten gegen Horváth. Nach der sogenannten Machtergreifung 1933, kommt er vorübergehend in Schutzhaft und flieht nach Wien. Doch auch hier kann er nur vorübergehend bleiben. Über Ungarn, Prag und Amsterdam erreicht er, nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich, Paris. Und hier endet schließlich die Reise dieses ruhelosen Schriftstellers (wie auch viele seiner Stücke) auf absurde wie tragische Weise: Während eines Gewitters wird er auf den Champs-Elysées von einem umstürzenden Ast erschlagen.

Arthur Schnitzler

Schwarzweißfotografie von Arthur Schnitzler. Schnitzler trägt einen dunklen Anzug und steht nach links gedreht mit dem rechten Arm auf einer Stuhllehne ruhend. Den linken Arm hat er angewinkelt an die Hüft gestemmt. Er schaut direkt in die Kamera.
Arthur Schnitzler, um 1912, Fotografie von Ferdinand Schmutzer [Wikimedia]

Schnitzler wird 1862 im Wien der Habsburgermonarchie geboren. Als Sohn eines Arztes studiert Schnitzler zunächst Medizin und arbeitet in einer Klinik, bevor er sich im Laufe der 1890er Jahre als Schriftsteller betätigt.
Der „große Menschenzeichner“ ist befreundet mit Sigmund Freud und Hugo von Hofmannsthal und hat uns mit „Der grüne Kakadu“ von 1899 eine Groteske hinterlassen, die mit ihrer Doppelbödigkeit von Schein und Sein, Denken und Tun besticht:

„Es fließen ineinander Traum und Wachen,
Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends.“