Ödön von Horváth
1901 wird der Sohn eines österreichisch-ungarischen Diplomaten in Fiume, dem heutigen Rijeka, geboren. Horváths Jugend ist geprägt durch zahlreiche Wohnortswechsel. Er wächst in Belgrad, Budapest, München, Preßburg (Bratislava) und Wien heran: „Während meiner Schulzeit wechselte ich viermal die Unterrichtssprache und besuchte fast jede Klasse in einer anderen Stadt. Erst mit vierzehn Jahren schrieb ich den ersten deutschen Satz.“ Dennoch sollte Horváth deutsch später als seine Muttersprache bezeichnen. Nach dem Studium in München siedelt er 1924 nach Berlin über, wo in knapp zehn Jahren über achtzehn Theaterstücke und zwei Romane entstehen. 1931 erhält er auf Vorschlag von Carl Zuckmeyer den Kleist-Preis. Zugleich verschärfen sich die Angriffe der Nationalsozialisten gegen Horváth. Nach der sogenannten Machtergreifung 1933, kommt er vorübergehend in Schutzhaft und flieht nach Wien. Doch auch hier kann er nur vorübergehend bleiben. Über Ungarn, Prag und Amsterdam erreicht er, nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich, Paris. Und hier endet schließlich die Reise dieses ruhelosen Schriftstellers (wie auch viele seiner Stücke) auf absurde wie tragische Weise: Während eines Gewitters wird er auf den Champs-Elysées von einem umstürzenden Ast erschlagen.
Arthur Schnitzler
Schnitzler wird 1862 im Wien der Habsburgermonarchie geboren. Als Sohn eines Arztes studiert Schnitzler zunächst Medizin und arbeitet in einer Klinik, bevor er sich im Laufe der 1890er Jahre als Schriftsteller betätigt.
Der „große Menschenzeichner“ ist befreundet mit Sigmund Freud und Hugo von Hofmannsthal und hat uns mit „Der grüne Kakadu“ von 1899 eine Groteske hinterlassen, die mit ihrer Doppelbödigkeit von Schein und Sein, Denken und Tun besticht:
„Es fließen ineinander Traum und Wachen,
Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends.“