2024: Ein Dorf ohne Männer
Wir schreiben das Jahr 1458. Der neu gewählte König von Ungarn und Kroatien steht vor vielen Problemen, denn nicht nur die Korruption, sondern auch der Krieg gegen das Osmanische Reich verschlingt alle Ressourcen. Im Dorf Selischtje fehlt die wichtigste von allen: Männer. Ohne die kann der dortige Graf die Felder in seinem Dorf nicht bewirtschaften lassen. Nun soll eine Petition an den neuen König Abhilfe schaffen; wäre da nicht ein klitzekleines Problem: Ausnahmslos alle Frauen aus Selischtje sind nicht gerade für ihre Schönheit bekannt. Eine handverlesene Delegation von Frauen soll nun den König vom Gegenteil überzeugen. Währenddessen verfolgt die Gräfin von Hermannstadt ganz andere Pläne. (mehr …)
2023: Der grüne Kakadu
Stellen Sie sich vor, es ist Revolution und niemand geht hin: Zumindest niemand, der etwas auf sich hält. Denn alle sitzen sie vom Herzog von Cadignan abwärts am 14. Juli 1789 in der Spelunke „Zum Grünen Kakadu“, während draußen auf den Straßen von Paris das gemeine Volk die Bastille erstürmt. In seiner Kaschemme engagiert der Wirt Prospère Schauspieler, die in die Rollen von Dieben, Prostituierten und Mördern schlüpfen und damit die hier anwesenden französischen Adligen belustigen. Im Schutz des Spiels erlaubt sich der ein oder andere Ganove, dem verhassten ersten Stand ins Gesicht zu sagen, was eigentlich von ihm und seinen Vertretern zu halten ist. (mehr …)
2022: Der Kandidat
Nach zwei langen Jahren ohne Aufführungen freut sich die studentische Theatergruppe „Vogelfrei“, Ihnen endlich wieder die Türen des Germanistischen Seminars zu öffnen und Sie willkommen zu heißen. Auf dem Programm steht in diesem Sommer „Der Kandidat“. Diese Komödie aus der Feder Gustave Flauberts, die 1915 von Carl Sternheim aus dem Französischen übersetzt wurde, wurde 1914 als Karikatur auf das wilhelminische Bürgertum verfasst und hat dennoch ihren Gegenwartsbezug nicht verloren: Die Gefahren von Populismus, Fake-News und Machtmissbrauch werden auf erschreckende wie lustige Weise vorgeführt. Und doch ist „Der Kandidat“ nicht nur ein politisches Stück. Hinter der Fassade aus Machtspielen und Intrigen verbergen sich Entfremdung, Unbehagen und Orientierungslosigkeit, die für das Leben in der modernen Gesellschaft charakteristisch sind. In die Politik zu gehen heißt: Identitätsverlust. Sehnsucht nach Anerkennung in der Moderne. (mehr …)
2019: Professor Bernhardi
Professor Bernhardi, der Leiter einer Wiener Privatklinik, verweigert einem Pfarrer den Eintritt in das Zimmer einer Sterbenden, da diese nicht weiß, dass sie verloren ist. Aus dem situativen Konflikt wird eine politische Affäre, in der die Beteiligten die Geschehnisse sowie die Tatsache, dass Bernhardi ein Jude in einem christlichen Staat ist, instrumentalisieren für ihren eigenen Zugewinn an Macht, Einfluss und Ansehen. (mehr …)
2018: Rund um den Kongreß
Ferdinand ist fremd und kennt sich nicht aus. Luise sucht nach Liebe, Alfred nach Reichtum und Schminke nach Verbreitung ihrer Idee. Die Figuren sind getrieben von der Sehnsucht nach einem besseren Leben, echten Beziehungen und fleischlicher Lust. Gleichzeitig versammeln sich die selbstzufriedenen Vermögenden beim Kongreß für die Bekämpfung des Mädchenhandels und verurteilen all jene, die nicht ins Konzept passen. (mehr …)
2017: Freiheit in Krähwinkel
Die Krähwinkler Bürger wollen auch ein bisschen Revolutions-Luft schnuppern. Vor allem nachdem der Nachbar, das große Österreich, es schon vorgemacht hat. Aber »Recht und Freiheit sind ein paar bedeutungsvolle Worte«. Und außerdem: wie packt man so eine Revolution an? Genau zum richtigen Zeitpunkt erscheint da der freigeistige Journalist und Berufsrevolutionär Ultra, der dem Bürgermeister und seinem Beamtenapparat endlich Widerstand leistet. (mehr …)
2016: Die gefesselte Phantasie
Die wunderschöne Hermione ist Königin über ihre Zauberinsel, auf der wundersame Dichtung und glückliche Harmonie herrschen – würden. Wenn es da nicht die zwei hinterhältigen Zauberschwestern Vipria und Arrogantia gäbe, die Angst und Gemeinheit verbreiten. Das Volk wünscht sich einen beschützenden Herrscher, Hermione dagegen einen nicht standesgemäßen Dichter, und so ruft sie einen Dichterwettbewerb aus, dessen Sieger ihre Hand erhält. Doch für ein Gedicht braucht es Phantasie – ob sie dem Richtigen die Verse flüstern kann? (mehr …)
2015: Pagenstreiche
Baron Stuhlbeins Töchter sollen heiraten, doch dann muss plötzlich der Ausnahmezustand ausgerufen werden. Der Vetter Page, ein galanter Jüngling, verrückt nicht nur den drei schönen Fräulein die Köpfe, sondern hält auch deren einfältige Bräutigame und den kompletten Haushalt zum Besten. Als zu allem Übel drei weitere recht verschrobene Anwärter um die Gunst der schönen Muhmen werben, gerät alles aus den Fugen. (mehr …)
2014: Der gestiefelte Kater
Ob es sich um ein Familiengemälde, ein Revolutionsstück oder ein Kindermärchen handelt, darüber werden sich die Kunstrichter nicht einig. Aber eines steht fest: Es wird doch nun nimermehr ein ordentlicher Kater aufs Theater kommen? Zwischen Illusion und Wirklichkeit spinnt sich die Geschichte um den jüngsten Bruder der drei Bauernsöhne, Gottlieb. Nach dem Tod des Vaters wird das überschaubare Erbe unter den Brüdern aufgeteilt und für ihn bleibt nur der Kater übrig. Verzweifelt und perspektivlos und weil er sich selbst nicht besser zu helfen weiß, lässt er von seinem letzten Geld ein paar Stiefel für den Kater anfertigen, der noch zu seinem treuesten Gefährten auf dem Weg zum Glück werden soll. Aber wenn der Kater nun kein Gewissen hätte…? (mehr …)
2013: Die Schule der Diktatoren
Den Männern, die in der “Schule der Diktatoren” zur Herrschaft dressiert werden, geht es eigentlich recht gut: Bestens versorgt mit aufmerksamer Damenbedienung, führen sie ein sorgenfreies Leben wie im Goldfischglas. Nur wenn wieder einmal ein Attentat auf den Vorgänger verübt wurde, muss einer von ihnen die “Regierung” übernehmen. (mehr …)
2012: Anatol
Die Frauen zieht Anatol zwar scharenweise an, aber er hat dennoch ein Problem: Er verliebt sich sehr rasch, kann sich jedoch niemals binden. Das macht ihm zu schaffen und führt zu so mancher Unterhaltung mit seinem ständigen Begleiter und besten Freund Max. Gemeinsam leben die beiden die künstlerhafte Existenz der Wiener Bohème, die geprägt ist von Flirts, Liebeleien und Beziehungen mit immer wechselnden Frauen. In sieben jeweils in sich abgeschlossenen Akten erhalten die Zuschauer Einblicke in das Leben des sensibel-melancholischen, dabei oft unbewusst komischen Anatol. (mehr …)
2011: Cornelius Relegatus
Ja, ganz recht, schon wieder »der Cornelius«. Nach dem großen Erfolg 2007 und vor dem Hintergrund des Uni-Jubiläums haben wir uns entschlossen das frühneuhochdeutsche Stück ein weiteres Mal aufzuführen. Der Text wurde noch einmal gründlich überarbeitet, neue Ideen und Interpretationen auf und neben der Bühne eingebracht und mit den vielen neuen Leuten die sich in den letzten vier Jahren zur Gruppe gesellt haben, während für andere die goldene Theaterzeit vorbei war, war zum Schluss eigentlich doch alles ganz neu. (mehr …)
2010: Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung
Ein lauschiges Plätzchen im 19. Jahrhundert. Eine Baronin schnüffelt an ihrem Riechsalz, ihre Nichte plant bald in die Ehe zu treten, während andere Bewerber noch um ihre Gunst ringen; ein Schulmeister frönt seiner Trinksucht, und ein selbst ernannter Dichter wartet auf eine geniale Eingebung. Alles geht seinen gewohnten Gang, bis ein dubioser Fund gemacht wird: Mitten in der größten Sommerhitze liegt einer – erfroren? Was kaum jemand ahnt: Der Erfrorene ist niemand geringeres denn der Teufel persönlich. (mehr …)
2009: Romulus der Große
Friedrich Dürrenmatt thematisiert in seinem »Romulus« die unterschiedlichsten Situationen und zeichnet verschiedene Menschentypen gewohnt spitz, überzeichnet fast: der Kaiser Romulus, der sein Reich bewusst in den Abgrund regiert, die Ehefrau, die sich nur an das Imperium klammert und sonst nichts im Leben kennt; die Sinnlosigkeit der Kammerdiener, die selbst im Untergang nicht von Konvention und Umgangsformen ablassen können. (mehr …)
2008: Reigen
Die Protagonisten des Reigens sind Dirne, Soldat, Graf und Schauspieler. Dichter, Mädchen, Dame, Ehemann. Stubenmädchen, junger Herr. Die verschiedenen Personen haben Verhältnisse untereinander, fernab jeglicher gesellschaftlicher Konventionen – das Stück ist Drama und Lehrstück über Macht und Machtverhältnisse in einem. Von Liebe an sich ist nicht zu sprechen. (mehr …)
2007: Cornelius Relegatus
Der junge Student Cornelius und seine Kumpane genießen ihr unbeschwertes Studentenleben mit Bier, Weib, Wein und Gesang. Das Geld wird verprasst, Zechprellerei, Schulden, Beleidigungen, Störung der Nachtruhe, Sachbeschädigung und Schlägereien sind an der Tagesordnung. Zu guter Letzt ist auch die jungfräuliche Wirtstochter nur noch eine Jungfrau »fuit«. (mehr …)